Trauern tut weh

Der Tod im Freundeskreis kann einschüchtern und unsicher und unbeholfen machen.
Aus Angst vor der Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit wird der Tod oft aus dem Alltag ausgeschlossen.
Man fragt sich, ob es einfacher wäre den Verlust besser nicht zu thematisieren um heilende Wunden nicht wieder zu öffnen.
Man fragt sich, ob es Sinn macht die Trauernden in Ruhe trauern zu lassen und geht im Inneren davon aus, dass sie sich schon melden werden, wenn die Zeit gekommen ist.

Doch Trauernde sind keine Raupen, die nach einiger Zeit aus dem Kokon schlüpfen und zum Schmetterling werden.
Trauern ist ein langer Weg. Trauern ist ein Prozess.

Und während Trauernde an einigen Tagen zurück in Leben und in die neue Normalität finden, vielleicht sogar lachen und aufblühen, gibt es andere Tage, an denen die neue Normalität erdrückend und belastend und kaum auszuhalten sein kann.
Trauer ist keine stetig sinkende Kurve.
Trauer ist wie Ebbe und Flut. Sie kommt und sie geht in Wellen.
Manchmal ist sie ein wütender Sturm auf offener See.
Manchmal ist sie ein stilles Wasser.
Wie tief das stille Wasser ist, findet man nur raus indem man Kontakt zur Trauer aufnimmt.

Wie soll man also reagieren, wenn man vom Tod im Umfeld erfährt?
Was ist richtig? Was ist falsch?

Trauernde brauchen Schutz und Geborgenheit.
Schutz und Geborgenheit bringt ein wenig Stabilität.
Manchmal reichen liebe Worte um Schutz und Geborgenheit zu spenden.
Manchmal reicht eine Karte um Trauernde wissen zu lassen: Ich denke an dich. Ich bin für Dich da. Du bist nicht allein.

Wahrscheinlich sind Sie mit nahen Verwandten auch telefonisch in Kontakt.
Eine Karte macht den großen Unterschied, dass man Sie in den Händen halten kann.
Das haptische macht die Verbundenheit zwischen Ihnen wortwörtlich greifbar.
Eine Karte kann man sich einrahmen oder mit Magneten an die Kühlschranktür pinnen.
Man kann sie bei sich tragen und widerholt lesen, wenn die Trauer überwältigend und unüberwindbar scheint.
Eine Karte lässt den Empfänger auch Wochen oder sogar Jahre an die Solidarität und die Empathie denken, die Sie zeigen.
Wo gesprochene Worte langsam in Vergessenheit geraten und verblassen, bleiben geschriebenen Worte ewig erhalten.

Wem Sie eine Beileidskarte schicken, bestimmt natürlich auch, wie Sie diese formulieren.

Hören Sie in Ruhe in Ihr Herz.
Was fühlen Sie?
Was möchten Sie dem Empfänger Ihres Kondolenzschreibens mitteilen?
Was verbindet Sie?
Was ist Ihre schönste Erinnerung an den Verstorbenen?
Was hat der Verstorbene Ihnen bedeutet?

Trauen Sie sich gern offen und sogar positiv zu sein, wenn es passt.

Auch wenn ein Mensch trauert, ist gemeinsam Lachen erlaubt.

Erinnern Sie an den letzten gemeinsamen Urlaub am Strand („Vielleicht fahren wir nächstes Jahr nochmal zusammen hin?“), an das letzte Abendessen („Die gefüllten Paprika kriegt niemand sonst so gut hin!“) oder die sonntäglichen Tatort-Kritiken per SMS.

Was Sie alle verbunden hat, kann jetzt eine große Lücke hinterlassen, die Sie mit Erinnerungen füllen.

Ein kleiner Tipp vorab: Notieren Sie Ihre Gefühle und Gedanken auf einen Schmierzettel, bevor Sie sie in Schönschrift auf die Karte schreiben.

Mit Struktur und einem klaren Aufbau kommt jeder Brief besser an.
Gerne möchte ich Ihnen im Folgenden eine kleine Hilfestellung geben, damit Sie durchdacht mit Ihrem Beileidsschreiben starten können. >